Hamburg (AFP) - Vier Tage nach dem Brand mit neun Toten in einem Wohnhaus in Ludwigshafen besucht der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan heute den Ort der Katastrophe. Kurz vor seiner Abreise nach Deutschland lobte Erdogan die Zusammenarbeit der deutschen und türkischen Behörden bei den Ermittlungen. SPD-Chef Kurt Beck verteidigte unterdessen seine Äußerung vom Montag, als er in Ludwigshafen gesagt hatte, es gebe nach dem Stand der Ermittlungen keine Hinweise auf einen ausländerfeindlichen Hintergrund.
Die vier aus der Türkei nach Ludwigshafen entsandten Polizeibeamten arbeiteten mit der deutschen Polizei zusammen, sagte Erdogan in Ankara. Der türkische Regierungschef unterstrich, die Türkei trage eine Verantwortung für ihre im Ausland lebenden Staatsbürger und verfolge deshalb die Entwicklungen sehr genau. Falls sich herausstellen sollte, dass das Feuer auf Brandstiftung zurückgehe, müsse der Schuldige bestraft werden.
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Türkische Medien berichten übereinstimmend, Verwandte der von dem Brand betroffenen Familie in Ludwigshafen hätten drei Tage vor dem Feuer einen anonymen Drohanruf erhalten. "Jetzt seid Ihr an der Reihe, wir werden Euch verbrennen", sagte der Deutsch sprechende Anrufer demnach. Drei Tage später sei dann das Feuer in dem Mehrfamilienhaus ausgebrochen. Die Staatsanwaltschaft will prüfen, ob es Drohanrufe gab.